Moin,
heute erzählen wir einmal dasselbe Ereignis aus zwei verschiedenen Blickwinkeln, Pixx möchte anfangen:
„Ein paar Tage zuvor schnappte ich während meiner Arbeit im Büro ein paar Gesprächsfetzen am Telefon auf, welches der Zweibeiner führte – es fiel mal wieder der Begriff ‚jährliche Inspektion mit Erteilung der TÜV-Plakette‘. Ok, also wieder mal ab in die Tierklink zum Routine-Check – ich hab’s auch gleich Eddie erzählt, Na ja, nicht gleich, aber sobald er wieder wach war – das kann nachmittags immer etwas dauern, bis er wieder ansprechbar ist.
Als der besagte Tag nun anstand, da bin ich auch gleich freiwillig in den Transportkäfig gesprungen. Früher sind wir ja immer beide zusammen in der kuscheligen Tonne gereist, aber seit ein paar Jahren funktioniert das nicht mehr. Nicht, weil wir zu groß geworden wären, aber mit Eddie gibt es dann immer Streit, weil er unbedingt den Fensterplatz haben will. Die Autofahrt verlief problemlos und in der Tierklinik mussten wir auch nicht lange warten, bis wir bei unserer Lieblings-Tierärztin auf den Untersuchungstisch kamen. Zuerst war Eddie an der Reihe, deshalb erzählt er jetzt weiter …“
„Pixx hat die die Ereignisse im Vorfeld schon wiedergegeben und so hatte ich ausreichend Zeit, mich wieder auf meinen jährlichen großen Auftritt vorzubereiten. Die Zeit für die Proben hatte ich effektiv genutzt und so war ich auf meiner Bühne – gemeinhin auch als ‚Untersuchungstisch‘ bezeichnet – von der ersten Sekunde meines Auftritts gleich in Höchstform. Ich bin ja als liebes und furchtbar verkuscheltes Katerchen bekannt, aber hier habe ich wirklich wieder eine grandiose Vorstellung hingelegt, um mein zweites Ich einem begeisterten Publikum darzubieten. Ich habe so laut geknurrt, dass jeder Höllenhund sofort alle zotteligen Haare vor Neid verloren hätte – ab und zu habe ich noch ein richtig hässliches Fauchen eingestreut. Dabei war ich die ganze Zeit lieb und habe nicht gezappelt, während die Tierärztin mich von Kopf bis zur Schwanzspitze untersucht und begrabbelt hat – ich bin sogar ganz artig auf dem Tisch sitzen geblieben. Einmal war sie sogar so begeistert von meiner Darstellung, dass sie mich zusätzlich noch um ein etwas leiseres Knurren gebeten hat, weil sie meine Herztöne nicht mehr wahrnehmen konnte. Den Gefallen habe ich ihr gern getan, schließlich weiß ich, was sie im Februar 2022 Gutes für mich getan hat. Sie meinte zwar ‚Na Eddie, richtige Freunde werden wir wohl nicht mehr.‘, aber da unterliegt sie einem Irrtum – ich mag sie nach wie vor und hatte extra für sie tagelang diese beeindruckende Vorstellung eingeübt. Die Fahrt nach Hause war unspektakulär und anschließend war ich rechtschaffen müde. Aber das Wichtigste: Ich habe nach wie vor perfekte Zähne, alles Andere ist ebenfalls tipptopp in Ordnung und ich habe wieder für ein Jahr TÜV bekommen. Zurück zu Pixx.“
„Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie peinlich mir der exaltierte Auftritt von Eddie war. Nun musste ich also alles geben, um diese Schande zumindest wieder etwas ausbügeln zu können. Das habe ich auch ganz gut hinbekommen – übrigens ohne einen einzigen Mucks – und das Prüfergebnis bescheinigte mir ebenfalls noch hervorragende Zähne sowie auch sonst keine weiteren Auffälligkeiten. Für die nur noch selten auftretenden Probleme mit dem Pipi-Machen bekamen meine Zweibeiner noch ein paar Tropfen für den Fall der Fälle mit nach Hause. Aber nach der Operation im letzten Dezember hat sich alles zum Guten entwickelt. Also galt auch für mich: ‚Prüfplakette erteilt.‘
Dass wir allerdings Zuhause gleich wieder mit Hinweis auf unsere volle Einsatzfähigkeit voll in die anstrengende Arbeit einsteigen mussten, fanden wir beide nicht so toll …“
Wir wünschen allen unseren Lesern eine schöne Weihnachtszeit (mit ganz vielen bunten Weihnachtsbaumkugeln) und kommt gut ins neue Jahr – im Januar melden wir uns dann wieder.

Eddie & Pixx








